TRACTATUS PARADOXICO-PHILOSOPHICUS

 

1
Postulieren Sie nichts: keinen Beobachter, keine Unterscheidung (z.B. Objekt, Ereignis), nicht einmal Dimensionen (z.B. Raum, Zeit).
1.1
Prozess: vergegenwärtigen Sie sich Veränderungen (nicht hin zum selben), Transformationen (hin zum selben, aber anders) oder Berechnungen (Veränderungen oder Transformationen in symbolischen Strukturen).
1.2
Wiedereintreten: vergegenwärtigen Sie sich Prozesse, die kontinuierlich interagieren und sich selbst verändern, transformieren oder berechnen.
1.3
Organisation: vergegenwärtigen Sie sich ein Netzwerk interagierender Prozesse.
1.4
Offene Organisation: vergegenwärtigen Sie sich eine Organisation, die nicht in sich selbst geschlossen ist, so dass sie nicht die Aktivität ihrer Prozesse erhalten kann.
1.5
Geschlossene Organisation: vergegenwärtigen Sie sich eine Organisation, die in sich selbst geschlossen ist, so dass jede Aktivität zwischen ihren Prozessen zu weiterer Aktivität zwischen ihren Prozessen führt.
1.51
Für die Aktivität einer geschlossenen Organisation durchdringen sich „innen„ oder „außen” zu „innen und außen” und lassen dadurch keinen Raum für „Inputs”, „Outputs”, „Zeit” oder „Raum”.
1.52
Eine geschlossene Organisation erhält ihre Aktivität aufrecht, doch weder definiert sie sich selbst noch erhält sie sich selbst (ihre Prozesse) aufrecht.



2 Organisatorisch geschlossene Organisation (selbst-organisierte Organisation): Vergegenwärtigen Sie sich eine Organisation, die sich selbst wiedereintretend definiert und aufrechterhält.
2.01 Diese Organisation ist in sich geschlossen so dass ihre Prozesse kontinuierlich dasselbe Netzwerk von Prozessen regenerieren.
2.02 Diese Organisation definiert sich selbst als eine dynamisch stabile Einheit genannt Organisatorisch Geschlossene Einheit.
2.03 Aus der Perspektive einer organisatorisch geschlossenen Einheit durchdringen „innen” oder „außen” einander zu „innen und außen” und lassen keinen Raum für „Inputs”, „Outputs”, „Zeit” oder „Raum”.
2.1 Selbst-Organisation: vergegenwärtigen Sie sich die wiedereintretende Regenerierung von Prozessen, die es organisatorisch geschlossenen Einheiten gestattet sich kontinuierlich zu verändern, sich zu transformieren oder sich zu berechnen und somit ihre organisatorische Geschlossenheit zu erhalten.
2.11 Da Prozesse sowie offene und geschlossene Organisationen sich selbst erhalten, können sie sich unentwirrbar nur als Teil organisatorisch geschlossener Einheiten bilden.



3 Nische: eine organisatorisch geschlossene Einheit spezifiziert eine mögliche Domäne für Interaktionen (miteinander geteilte Prozesse) mit seiner eigenen und anderen Organisationen und Prozessen, so dass die Einheit ohne diese Domäne desintegriert.
3.01 Nennen Sie diese Domäne die Nische der Einheit.
3.02 Die Einheit teilt sich Prozesse mit ihrer Nische.
3.1 Kognitive Domäne: vergegenwärtigen Sie sich die Nische und alle anderen Überschneidungen zwischen einer organisatorisch geschlossenen Einheit und anderen Organisationen und Prozessen.
3.11 Die Einheit teilt sich Prozesse mit ihrer kognitiven Domäne.
3.2 Interaktion: vergegenwärtigen Sie sich die Aktivität der miteinander geteilten Prozesse in der Überschneidung der kognitiven Domänen einer oder mehrerer organisatorisch geschlossener Einheiten.
3.3 Wahrnehmung: vergegenwärtigen Sie sich die Aktivität innerhalb der geschlossenen Organisationen, die einen Teil einer kognitiven Domäne einer organisatorisch geschlossenen Einheit bilden.
3.4 Unterscheidung: vergegenwärtigen Sie sich die Überschneidung zwischen einer organisatorisch geschlossenen Einheit und einem oder mehreren Prozessen, wodurch Sie diese vom Hintergrund (von anderen Prozessen) unterscheiden.
3.5 Kognition: vergegenwärtigen Sie sich die Generierung neuer geschlossener Organisationen, die die kognitive Domäne einer organisatorisch geschlossenen Einheit erweitern und sich mit dieser Prozesse teilen.



4 Beobachter: vergegenwärtigen Sie sich einen Beobachter als organisatorisch geschlossene Einheit, die sich mit ihrer kognitiven Domäne Prozesse teilt.
4.01 Ein Beobachter nimmt seine kognitive Domäne wahr, unterscheidet sie und weiß in ihr.
4.1 Die kognitive Domäne eines Beobachters kann sich Prozesse mit der kognitiven Domäne eines anderen Beobachters teilen, so dass:
4.11 Der Beobachter kann den anderen Beobachter wahrnehmen, unterscheiden und kennen. Der andere Beobachter kann den ersten Beobachter ebenfalls wahrnehmen, unterscheiden und kennen.
4.2 Zwei oder mehrere Beobachter können miteinander durch ihre kognitiven Domänen interagieren und offene Organisationen, geschlossene Organisationen und sogar organisatorisch geschlossene Einheiten bilden, die alle aus Beobachtern bestehen.
4.3 Trivial: vergegenwärtigen Sie sich einen oder mehrere Beobachter, die vorhersehbar auf Reize reagieren.
4.31 Nicht-trivial: vergegenwärtigen Sie sich einen oder mehrere Beobachter die unvorhersehbar auf Reize reagieren.



5 Die logische Perspektive: aus dieser Perspektive unterscheiden ein oder mehrere Beobachter eine organisatorisch geschlossene Einheit von ihren kognitiven Domänen aus, wodurch sie den logischen Zwiespalt entwickeln: die unterschiedene, organisatorisch geschlossene Einheit oder die unterschiedene kognitive Domäne; eine oder die andere.
5.1 Für diese Beobachter entstehen Dimensionen (z.B. Raum, Zeit) gemeinsam mit dieser Unterscheidung.
5.11 Dasselbe tun ein Prozessor (die unterschiedene organisatorisch geschlossene Einheit) und eine Umwelt.
5.12 Für diese Beobachter erscheinen diese Unterscheidungen jedoch als „Entdeckungen” (von Dimensionen, Prozessor und Umwelt), die mit anderen Beobachtern geteilt werden können; Beobachtern, die eine logische Perspektive einnehmen in einer Welt, die a priori „dort draußen” liegt und soweit wie möglich frei ist von Paradoxen.
5.2 Wenn diese Beobachter versuchen, den Prozessor zu „erklären”, dann wird dieser ihnen als offene Organisation (mit Inputkanälen, Outputkanälen, Unterteilungen und Einzelteilen) erscheinen, bestehend aus Prozessen (zeitliche Ereignisse), die Komponenten produzieren (räumliche Objekte). Der Prozessor wird nicht mehr organisatorisch geschlossen erscheinen.
5.21 Organisationen, die die Umwelt des Prozessors konstituieren erscheinen ebenfalls offen, mit Outputkanälen und Inputkanälen, die zu den Inputkanälen und Outputkanälen des Prozessors passen.



6 Die paradoxe Perspektive: aus dieser Perspektive unterscheiden ein oder mehrere Beobachter die organisatorisch geschlossene Einheit nicht von dessen kognitiver Domäne, so dass die Einheit und dessen kognitive Domäne für diese Beobachter als paradoxes Kontinuum oder als paradoxer Kontext erscheinen.
6.01 Für diese Beobachter verschwinden Dimensionen, Prozessor und Umwelt.
6.1 Da eine paradoxe Perspektive eine paradoxe und logische Perspektive impliziert, können eben diese Beobachter vorläufige Unterscheidungen in diesem paradoxen Kontext treffen als Versuche eine Welt „im Inneren und dort draußen” zu unterscheiden, um sich diese, zumindest teilweise, mit anderen Beobachtern zu teilen.
6.11 Diese Welt „im Inneren und dort draußen” begrüßt Paradoxe.
6.12 Der paradoxe Kontext (die Einheit und deren kognitive Domäne) bleibt unberührt und bereit für neue Versuche.
6.2 Paradoxe (paradoxe Perspektive): vergegenwärtigen Sie sich selbst-referenzielle Mengen unterschiedlicher, sogar widersprüchlicher Möglichkeiten, so dass diese einander durchdringen und ihre Differenzen und Konflikte auflösen.
6.3 Logik (logische Perspektive): vergegenwärtigen Sie sich nicht-selbst-referenzielle Mengen widersprüchlicher Möglichkeiten, die einander ausschließen ohne ihre Differenzen und Konflikte zu lösen.



7 Ein Beobachter beobachtet sich selbst: dies führt zu dem folgenden Dilemma:
7.01 Aus einer logischen Perspektive kann ein Beobachter sich selbst beobachten, entweder am selben Ort aber in unterschiedlichen Augenblicken (Zeit erscheint), oder im selben Augenblick aber an anderen Orten (Raum erscheint).
7.1 Ein Beobachter, der sich selbst im selben Augenblick und am selben Ort beobachtet (ein paradoxer, unvorhersehbarer Beobachter) offenbart ein Paradox für das es keine logische Lösung gibt.
7.2 Dieser Beobachter bietet einen paradoxen Kontext. Von diesem paradoxen Kontext können derselbe oder andere Beobachter, eine logische Perspektive einnehmend, Unterscheidungen extrahieren oder ableiten. Von diesen Unterscheidungen ausgehend können sie dann weitere Unterscheidungen als neue paradoxe Kontexte extrahieren oder ableiten, so dass für diese Beobachter langsam die Welt „dort draußen” entsteht.
7.3 Der logische Beobachter: vergegenwärtigen Sie sich einen Beobachter, der eine ausschließlich logische Perspektive einnimmt und daher nur Unterscheidungen von einem paradoxen Kontext extrahiert oder ableitet, und, befähigt von der gewählten Logik, andere Beobachter als paradox oder logisch betrachtet.
7.4 Der paradoxe Beobachter: vergegenwärtigen Sie sich einen Beobachter, der eine paradoxe und logische Perspektive einnimmt und vorläufige Unterscheidungen in einem paradoxen Kontext trifft und dabei alle Möglichkeiten in Betracht zieht, zum Beispiel indem er andere Beobachter als paradox und logisch betrachtet.



8 Lebender Organismus: vergegenwärtigen Sie sich eine Organisation, die sowohl sich selbst als organisatorisch geschlossene Einheit produziert und erhält als auch ihre kognitive Domäne definiert und:
8.01 als ein paradoxer Beobachter mit seinem eigenen paradoxen Kontext interagiert und darin vorläufige Unterscheidungen trifft (der lebende Organismus und seine kognitive Domäne).
8.02 als ein logischer Beobachter sich selbst von seiner kognitiven Domäne als ein Prozessor unterscheidet, dessen Raum und Zeit gemeinsam mit eben dieser Unterscheidung entstehen und von der er weitere Unterscheidungen extrahiert und ableitet.
8.1 Ein lebender Organismus, als ein paradoxer Beobachter, interagiert mit und unterscheidet vorläufig die selbst-produzierende Organisation eines lebenden Organismus, erhält seine organisatorische Geschlossenheit durch ein geschlossenes Netzwerk von Prozessen (vorläufige zeitliche Ereignisse), die Komponenten produzieren (vorläufige räumliche Objekte) und der kontinuierlich das Netzwerk von Prozessen regeneriert.
8.2 Ein lebender Organismus, als logischer Beobachter, kann von einem logischen Kontext Unterscheidungen extrahieren. Er kann dies jedoch nicht als paradoxer Beobachter.
8.3 Ein lebender Organismus, als paradoxer Beobachter, kann sowohl als paradoxer Beobachter als auch als ein logischer Beobachter agieren.
8.4 Ein lebender Organismus, sogar ohne ein Nervensystem, definiert und unterstützt seine eigene kognitive Domäne und Kognition.



9 Nervensystem: vergegenwärtigen Sie sich eine oder mehrere geschlossene Organisationen, die sich mit einem lebenden Organismus und dessen kognitiver Domäne überschneiden und diese dadurch erweitern.
9.1 Ein logischer Beobachter unterscheidet das Nervensystem nur innerhalb des lebenden Organismus und interpretiert sensorische und effektorische Oberflächen als „Inputkanäle” und „Outputkanäle” vom und zum Nervensystem, die den „Inputkanälen” und „Outputkanälen” einer „Welt dort draußen” entsprechen.
9.2 Ein paradoxer Beobachter interagiert mit dem Nervensystem und unterscheidet vorläufig die Aktivität des Nervensystems, während „Nerven”-Impulse nur kodieren „wieviel” und nicht „was” der lebende Organismus wahrnimmt.
9.21 Da alles „Wahrgenommene” in Nervenimpulse übersetzt wird diskriminiert (unterscheidet) das Nervensystem nicht zwischen Impulsen, die von einer Welt „draußen” kommen und solchen, die ihren Ursprung im „Inneren” des Nervensystems haben („innen” oder „außen” durchdringen einander zu „innen” und „außen”).
9.22 Für eben diesen Beobachter löst die Begegnung mit anderen Beobachtern die Erfindung einer vorläufigen Welt „innen und dort draußen” aus.
9.23 Während einige dieser Beobachter sich anpassen und sich die Erfindung teilen, wodurch sie diese vorläufig „bestätigen”, tun andere dies nicht.



10 Umwelt: logische Beobachter unterscheiden die Überschneidung ihrer kognitiven Domänen als ihre natürliche Umgebung und nennen diese ihre Umwelt.
10.1 Die Unterscheidung einer Umwelt erscheint diesen Beobachtern als eine Einladung weitere Unterscheidungen zu extrahieren oder abzuleiten.
10.12 Diese weiteren Unterscheidungen erscheinen diesen Beobachtern als Prozesse (zeitliche Ereignisse), die Komponenten produzieren (räumliche Objekte), die wiederum offene Netzwerke von Prozessen und Komponenten bilden und diese und andere Beobachter ausschließen.
10.2 Sprache und Kommunikation entstehen auf diese Weise aus der Aktivität (von Prozessen) im Nervensystem. So erfindet der logische Beobachter eine Welt „dort draußen”, unabhängig von den Beobachtern.
10.3 Weder definieren sich Prozesse, Komponenten, offene Netzwerke aus Prozessen und Komponenten oder eine Umwelt selbst, noch erhalten sie sich selbst. Daher können logische Beobachter diese lediglich von organisatorisch geschlossenen Einheiten (paradoxen Kontexten), die für diese Beobachter nun offen und nicht mehr organisatorisch geschlossen (und nicht mehr paradox) erscheinen werden, unterscheiden (extrahieren oder ableiten).
10.4 Paradoxe Beobachter interagieren mit, und unterscheiden vorläufig eine Umwelt als „innen und dort draußen”, wodurch sie, mit einigen Schwierigkeiten, zu logischen Beobachtern Bezug nehmen können.



11 Komplex: vergegenwärtigen Sie sich paradoxe Beobachter, die mit selbst-organisierenden, unvorhersehbaren, paradoxen, nicht-trivialen Umwelten interagieren, die die Beobachter beinhalten und somit der Trivialisierung entkommen.
11.01 Interaktion: jede Trennung zwischen dem „Unterschiedenen” und dessen „Hintergrund” verschwindet für einen oder mehrere Beobachter, die mit sich selbst oder sozial interagieren.
11.1 Einfach: vergegenwärtigen Sie sich logische Beobachter, die nicht-selbstorganisierende, vorhersehbare, logische, triviale Umwelten unterscheiden, die Beobachter ausschließen, und somit ihrer Trivialisierung entkommen.
11.11 Unterscheidung: eine klare Trennung zwischen dem „Unterschiedenen” und dessen „Hintergrund” erscheint für diese logischen Beobachter in sozialem Austausch essenziell notwendig.
11.2 Beobachter können organisatorisch geschlossene Einheiten nicht trivialisieren.
11.21 Jeder Versuch sie zu trivialisieren wird entweder fehlschlagen oder die organisatorisch geschlossenen Einheiten zerstören (Verlust organisatorischer Geschlossenheit).
11.3 Beobachter können eine komplexe Umwelt nicht ohne Zerstörung trivialisieren.



12 Verstand: vergegenwärtigen Sie sich die Aktivität des Nervensystems, die Denken, Wahrnehmen, Emotionen und Empfindungen umfasst.
12.1 Vergegenwärtigen Sie sich Emotionen und Empfindungen als die paradoxen Aktivitäten geschlossener Organisationen (die sensorische und effektorische Oberflächen durchqueren und einschließen) innerhalb und außerhalb des Nervensystems eines paradoxen Beobachters.
12.11 Daher entgehen Emotionen und Empfindungen dem logischen Beobachter vollkommen, weil der logische Beobachter nur das Innere oder das Äußere des Nervensystems in Betracht zieht.
12.2 Genau wie das in der Einleitung besprochene Netzwerk von Oszillatoren, in dem externe Stimulationen dramatisch Möglichkeiten (Zahl der verfügbaren Auswahl) reduzieren können, können geeignete Stimulationen, die auf das Nervensystem einwirken, dessen Potential für emotionale, physische und intellektuelle Artikulationen verstümmeln.
12.21 Der entstehende Schaden, temporär oder permanent, ist oftmals nicht offensichtlich und manchmal gewünscht, etwa in hierarchischen Umwelten, in denen moderates oder gar kein Denken eine Voraussetzung für Mitgliedschaft darstellt.



13 Sprachspiele: stellen Sie sich vorhersehbare und unvorhersehbare Spiele vor, die Beobachter spielen, logisch, innerhalb oder außerhalb und, paradox, innerhalb und außerhalb ihrer Nervensysteme, wodurch diese ihre Lebensformen definieren.
13.1 Bedeutung: vergegenwärtigen Sie sich die Verwendungen, die Beobachter für Wörter in Sprachspielen haben.
13.11 Wenn sich Sprachspiele verändern oder verschwinden, dann verändern oder verschwinden die Bedeutungen der von Beobachtern benutzten Wörter.
13.2 Sprache: vergegenwärtigen Sie sich von logischen Beobachtern trivialisierte (vorhersehbar gemachte) Sprachspiele, in denen die Bedeutungen von Wörtern sich bald verflüchtigen.
13.3 Erklärung: vergegenwärtigen Sie sich die Versuche Sprache zu trivialisieren, z.B. ihre Verwendung einzig zum Befolgen von Regeln bei gleichzeitiger Suche nach „logisch perfekter Sprache”.
13.4 Kommunikation: vergegenwärtigen Sie sich jeden Versuch eine trivialisierte Sprache zwischen Beobachtern zu benutzen.
13.5 Denken: vergegenwärtige Sie sich die Aktivitäten, die des Nervensystem eines paradoxen Beobachters involvieren, einschließlich Emotionen und Empfindungen, die dem Beobachter somit neue Sprachspiele anbieten.
13.6 Konversation: vergegenwärtigen Sie sich die Aktivitäten, die das Denken eines oder mehrerer paradoxer Beobachter involvieren, die diesen oder anderen Beobachtern neue Sprachspiele anbieten.



14 Gruppen: vergegenwärtigen Sie sich Beobachter, die durch ihre kognitiven Domänen interagieren und Netzwerke aus Beobachtern bilden, wodurch sie Organisationen unterschiedlicher Größen und Formen, wie offene Organisationen, geschlossene Organisationen oder sogar organisatorisch geschlossene Einheiten bilden, die allesamt aus Beobachtern bestehen.
14.01 Diese Gruppen, die ursprünglich nicht von ihren Mitgliedern unterschieden wurden, verbleiben für die meisten ihrer Mitglieder eben so.
14.1 Integration: Mitglieder müssen Regeln befolgen, um die Gruppe zu definieren und sie zu erhalten.
14.11 Desintegrierung: Gruppen, deren Mitglieder nicht die Regeln befolgen, fallen auseinander.
14.2 Logische Beobachter befolgen die Regeln der Gruppe oder lehnen sie ab durch Sprache, Erklärung und Kommunikation. Somit nehmen sie an trivialen Sprachspielen und Lebensformen teil, die frei sind von Bedeutung und Sinn.
14.21 Paradoxe Beobachter denken und treiben Konversation, sie generieren paradoxe Kontexte, die zu neuen bedeutungsvollen und vernünftigen Sprachspielen und Lebensformen führen.
14.22 Konsequenterweise tendieren logische Beobachter dazu die Gruppe und ihre Regeln rigide und strukturiert aufzustellen während paradoxe Beobachter es vorziehen, diese flexibel und unstrukturiert aufzustellen.
14.3 Wenn die Aktivitäten der Mitglieder eine gewisse Komplexität übersteigen, können Paradoxe zwischen den Regeln ihrer Gruppen entstehen.



15 Regeln befolgen: vergegenwärtigen Sie sich logische Beobachter, die lediglich ein paar Unterscheidungen ablehnen oder befolgen, die als Regeln ihrer Gruppen sowie dem Befolgen von Regeln dienen.
15.01 Da diese Beobachter nur dadurch Unterscheidungen treffen dass sie Regeln entweder befolgen oder nicht, können geeignete Belohnungen oder Bestrafungen diese und andere Beobachter leicht verleiten Regeln zu befolgen und ihre Gruppen in Hierarchien zu transformieren.
15.02 Diese Beobachter bestärken sich im Befolgen von Regeln durch Sprache, Erklärung und Kommunikation und mit einer hierarchischen Organisation für ihre Gruppen.
15.03 Paradoxe Beobachter tun dies nicht und bevorzugen es zu denken und Konversation zu treiben.
15.1 Da diese Regeln die Essenz ihrer Hierarchien darstellen, übertreiben logische Beobachter oft deren Relevanz und verwenden sie, beispielsweise in „Bildung”, mit bedauerlichen Konsequenzen.
15.2 Logische Beobachter befolgen Regeln und folgen den Zielen ihrer Hierarchien ohne Rücksicht auf andere Beobachter, junge Beobachter inbegriffen.
15.21 Diese Beobachter entwickeln ein Bedürfnis sich selbst von Denken, Konversation, Selbstreferenz, Paradoxen, Ungewissheit und Unvorhersehbarkeit zu schützen.
15.22 Sie hegen eine auffällige Ignoranz gegenüber diesen „unbegreiflichen” Konzepten.



16 Regeln abwägen: vergegenwärtigen Sie sich paradoxe Beobachter, die denken und Konversation über Regeln treiben, wodurch sie andere Beobachter anregen dasselbe zu tun.
16.01 Diese Beobachter interagieren und treffen vorläufige Unterscheidungen, wie etwa zwischen dem Befolgen von Regeln und dem Nichtbefolgen von Regeln.
16.02 Diese Beobachter formen keine Hierarchien; stattdessen erfinden sie und haben Teil an Sprachspielen mit anderen Regel-abwägenden Beobachtern.
16.1 Regel-befolgende Mitglieder schützen ihre Hierarchien vor Desintegrierung indem sie die Anzahl der Regel-abwägenden Mitglieder so niedrig wie möglich halten.
16.2 Regel-abwägenden Beobachtern gelingt es jedoch gelegentlich den Hierarchien Regel-befolgender Beobachter beizutreten in dem Versuch deren Mitglieder zum Denken und zum Konversation treiben anzuregen.
16.21 Wenn teilweise erfolgreich, dann werden ein oder mehrere Mitglieder die Hierarchie verlassen und sie werden denken und Konversation treiben.
16.22 Wenn erfolgreich über alle Erwartungen, dann wird die Hierarchie desintegrieren.
16.23 Wenn erfolglos, dann riskiert der eingedrungene Beobachter einen unangenehmen Ausschluss, wie er einem/einer Lehrer/in widerfahren würde der/die seine/ihre Schüler bildet.



17 Hierarchien: vergegenwärtigen Sie sich offene Organisationen mit zwei oder mehreren Ebenen, bestehend aus einem oder mehreren Beobachtern.
17.1 Für Regel-befolgende Beobachter folgt die Hierarchie, infolge logischen Denkens, einer einfachen Logik: ein Mitglied das Regeln befolgt erwartet Beförderung und Lob; ein Mitglied das dies nicht tut erwartet Degradierung oder Ausschluss.
17.11 Diese einfache Logik, die rasch von Regel-befolgenden Mitgliedern aufgenommen wird, impliziert für sie dass Regeln nur von oben nach unten fließen (gelten), so dass Selbstreferenz (und Paradoxe) nicht autreten kann.
17.12 Jedoch müssen sich Hierarchien mit geschlossenen Organisationen überschneiden, um ihre Aktivität zu erhalten. Ohne die folgende Schleife, zum Beispiel, desintegrieren Hierarchien:
17.2 „Belohnungen” (Wohlstand, Macht, Lob etc.) werden denen nahe des oberen Endes zuteil; „Bestrafungen” (Versklavung, Degradierung, Ausschluss) werden denen nahe des unteren Endes zuteil. Letztere sind gezwungen, die Schleife zu schließen, die sie ankettet und mit ihrer Arbeit diejenigen nahe des oberen Endes mit „Belohnungen” zu versorgen.
17.21 Andere wiedereintretende Schleifen geben Hierarchien Flexibilität, doch sie bleiben unvorstellbar für Regel-befolgende Mitglieder.
17.22 Wenn Hierarchien wachsen, werden diese Schleifen geschwächt und sie brechen; Rigidität oder Desintegrierung resultieren, begleitet von dem Schweigen Regel-abwägender Mitglieder.
17.3 Eng begrenzte Ziele, von oben herab beschlossene Beförderungen und blinde Loyalitäten von unten befördern unvermeidbar die engstirnigsten Mitglieder nach oben.



18 Hierarchien in der Gesellschaft: gesellschaftliche Organisation erfolgt in einer Mischung aus geschlossenen (nicht-hierarchichen) und offenen (hierarchischen) Organisationen.
18.1 In Hierarchien geniessen nur wenige das Ergebnis der Arbeit der Mehrheit, die für ihr Überleben schuftet und wieder und wieder ihre Hoffnung verliert ihre Ketten sprengen zu können.
18.11 Dies und das Züchten Regel-befolgender Beobachter innerhalb dieser Hierarchie garantieren das Überleben, das Wachsen und die Verbreitung von Hierarchien, ein ungesundes Wiedereintreten führt zu einer Stabilität, die schwer zu erschüttern ist.
18.12 Hierarchische Gesellschaften ersetzen ihre langfristigen Ziele mit engen kurzfristigen Zielen ähnlich wie die Unternehmen, die nach der Devise „Profit koste es was es wolle” handeln. So werden alle ihre Mitglieder dazu angeregt ihre liebsten Interessen aufzugeben und das Geschäftemachen über alles andere zu stellen.
18.13 In diesem Klima verkommen menschliche Vielfalt von Interessen, Neugierde, Erfindungsgeist, Kreativität, Einfallsreichtum, Emotionen, Empfindungen etc. bis hin zum Verschwinden, bis etwas das „Menschlichkeit&148; genannt wird Menschlichkeit ersetzt, mit weitreichenden Kosten.
18.2 Währenddessen übernehmen Hierarchien eine oder mehrere Regierungen, diktieren ihre eigenen Gesetze und Logik und übernehmen für ihre eigenen Aktionen (welche von Propaganda und Täuschungsmanövern immer positiv dargestellt werden) vor niemandem die Verantwortung.
18.3 Ohne das Eliminieren von Hierarchien war zuvor und ist weiterhin jeder Versuch das Leben von Menschen zu verbessern zum Scheitern verurteilt.



19 Instruktion: vergegenw7auml;rtigen Sie sich die Mitglieder einer Hierarchie, die passiv deren Regeln „lernen”.
19.1 Soziale Beziehungen von Regelbefolgern brauchen die gegenseitige Vorhersehbarkeit von Beobachtern.
19.11 Instruktion macht Beobachter vorhersehbar.
19.2 Instruktion reduziert die Anzahl der für Beobachter zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (Auswahl), was den Verlust von Bedeutung zwischen Beobachtern und ihrer Umwelt herbeiführt.
19.21 So bezeichnen Regel-befolgende Beobachter zum Beispiel eine von Unternehmen regierte Nation als „demokratisch” und „frei”; sie bezeichnen Institutionen, die als kommerzielle Unternehmen geführt werden als „Universität” und „Krankenhaus”; sie bezeichnen diejenigen, die ihre erklärten Professionen und Berufungen vernachlässigen, um als Regel-befolgende Beobachter an unternehmerischen Aktivitäten innerhalb und außerhalb ihrer Institutionen teilnehmen als „Professoren” und „Ärzte”; etc.
19.22 Währenddessen verlieren die Begriffe Demokratie, Freiheit, Universität, Professoren, Ärzte, etc. für diese Beobachter und für diejenigen die ihnen folgen ihre Bedeutungen.
19.3 Instruktion stimuliert soziales Wissen, Erklärung, Kommunikation, Logik, Vorhersehbarkeit, Dummheit und illegitime Fragen; Fragen zu denen der Fragende bereits die Antwort kennt.



20 Bildung: Vergegenwärtigen Sie sich Beobachter, die versuchen Denken und Konversation zu entwickeln, wodurch sie sich für einander unvorhersehbar machen.
20.01 Bildung verbessert die Fähigkeit vorläufige Unterscheidungen und Interaktionen anzubieten, womit die Anzahl der für Beobachter verfügbaren Möglichkeiten vergrößert wird.
20.02 Alle Beobachter können eine Bildung verfolgen und erreichen, so lange sie es vermeiden miteinander zu konkurrieren, denn dies beginnt damit Denken auszuschließen und wird bald das Betreiben von Konversation unterdrücken.
20.1 Beobachter können sich selbst bilden und andere dazu stimulieren dasselbe zu tun, so lange sie Ungewissheit als willkommen und als unvermeidbar verstehen.
20.2 Eine nicht-hierarchische Gesellschaft bringt Regel-abwägende Beobachter hervor und stimuliert somit die Generierung dynamischer Stabilitäten und Instabilitäten sowie das Vermeiden von Entmenschlichung statischer oder dynamischer Stabilitäten; dies ist ein gesundes Wiedereintreten.
20.21 Menschliche Vielfalt von Interessen, Neugierde, Erfindungsgeist, Kreativität, Einfallsreichtum, Emotionen, Empfindungen etc. gedeihen in diesem Kontext ungehindert.
20.3 Bildung stimuliert individuelles Wissen, Denken, Betreiben von Konversation, Paradoxe und Logik, Unvorhersehbarkeit, Weisheit und legitime Fragen; Fragen auf die keiner der Beteiligten die Antworten kennt.



21 Untätigkeit: ziehen Sie in Betracht die Kunst weder Regeln zu befolgen noch Regeln nicht zu befolgen und die Kunst Regeln zu befolgen und Regeln nicht zu befolgen.
21.01 Bildung zieht Untätigkeit in Betracht, um Denken und das Betreiben von Konversation unter Beobachtern zu stimulieren, und deren ursprüngliche Ungewissheit und Unvorhersehbarkeit zu fördern.
21.1 Paradoxe Beobachter heißen Untätigkeit und Bildung willkommen, bieten vorläufige Unterscheidungen (Logik) und Interaktionen (Paradoxe) an und ordnen sich nicht Hierarchien unter.
21.2 Eine Hierarchie heißt weder Untätigkeit noch Bildung willkommen.
21.3 Wenn Beobachter Regeln abwägen und versuchen zu denken und Konversation zu treiben, dann werden sie das Leben in hierarchischen Gesellschaften schwierig finden.
21.31 Diese Gesellschaften erscheinen Beobachtern die auf der Suche nach Bildung und Untätigkeit sind als Gefängnisse.



22 „Realität”: vergegenwärtigen Sie sich eine einfache Umwelt, die, gewählt (unterschieden) von logischen Beobachtern, die Beobachter ausschließt.
22.1 Aus dieser Perspektive sollte „Realität” sich einem unveränderlichen Bild unterordnen, welches weder weitere Unterscheidungen noch Interaktionen noch Auswahlen bedarf.
22.2 Jedoch bedarf jedes angenommene Bild hier und dort Anpassungen, um Widersprüche zu eliminieren, Paradoxe zu „lösen” etc.
22.3 Da logische Beobachter weder Bilder anpassen noch neue anbieten können, versuchen sie unwillige paradoxe Beobachter zu überreden und zu nötigen.
22.4 Paradoxe Beobachter verstecken oder isolieren sich, um andere Sichtweisen zu entwickeln (z.B. Philosophien, die Künste, Logik, Mathematik, die Naturwissenschaften etc.) um die Anforderungen eines Ziels zu besänftigen dem sie nicht folgen wollen.
22.5 Hierarchien logischer Beobachter dringen in verschiedenen Gestalten vor und machen aus diesen Sichtweisen Instrumente für Instruktion.
22.6 Viele paradoxe Beobachter geben angesichts dieser Instrumente auf und verabschieden sich von ihrer Bildung, ihrer Neugierde, ihrem Erfindungsgeist, ihrer Kreativität, etc.



23 Suche nach „Realität”: vergegenwärtigen Sie sich logische Beobachter, die Hierarchien bilden, um „Realität” zu erreichen.
23.1 Jedoch lassen diese Hierarchien jede Entscheidung „von oben” angemessen erscheinen, da sie angesichts impliziter und expliziter Einschüchterung „von oben” keinen Widerstand oder Kritik „von unten” auslösen.
23.2 Hierarchien stimulieren Verantwortungslosigkeit, Arroganz und Sklavenhalterei in Richtung ihrer Spitzen und gewissenhaften Fleiß, Gehorsam und Sklaverei in Richtung ihrer unteren Ränge.
23.3 Voraussicht, Kreativität und Vorstellungsvermögen verschwinden auf allen Ebenen, was diese Hierarchien zu einer Bevölkerung von Ameisen auf einem Ameisenhügel macht; vorhersehbare, nicht länger menschliche Kreaturen.
23.4 „Realität”, an der Spitze der Hierarchie gewählt (unterschieden) und akzeptiert in ihren unteren Rängen bleibt, so wie jeder andere nicht-hinterfragte Glaube auch, als standhaft aufrechterhaltene Täuschung erhalten.



24 Vorläufige Realitäten: vergegenwärtigen Sie sich paradoxe Beobachter, die viele komplexe (selbst-organisierende, unvorhersehbare) Umwelten wählen (erfinden), welche die Beobachter beinhalten.
24.1 Vorläufige Realitäten korrespondieren zu so vielen oder mehr flexiblen, unvorhersehbaren Umwelten wie paradoxe Beobachter involviert sind.
24.2 Diese Beobachter interagieren durch die Prozesse, die von ihren paradoxen Kontexten geteilt sowie von den Beobachtern und ihren kognitiven Domänen definiert werden.
24.21 Sie interagieren durch vorläufige Umwelten und spielen vorläufige Sprachspiele.
24.3 Da organisatorisch geschlossene Einheiten sich selbst definieren und erhalten, erscheinen sie diesen Beobachtern als die einzig möglichen Einheiten.
24.31 Der ganze Rest erscheint diesen Beobachtern als eine schlichte Auswirkung ihrer Aktivität: vorläufige Umwelten mit all ihren vorläufigen Unterscheidungen und Interaktionen, sich selbst und anderen von paradoxen Beobachtern durch Bildung angeboten und abgelehnt oder angenommen von logischen Beobachtern durch Instruktion.
24.32 Alles entsteht und endet in den Beobachtern (organisatorisch geschlossene Einheiten).



25 Propositionen und Unterscheidungen: Während sie Sprache benutzen treffen logische Beobachter Unterscheidungen, wodurch sie verschiedene Möglichkeiten von Wahrheit (wahr oder falsch), von Bewertung (gut oder schlecht), von Einbeziehung (einbezogen oder ausgeschlossen), von Logik (logisch oder paradox) an Propositionen (diese inbegriffen) und an Ansammlungen von Propositionen (wie etwa Bücher, Texte etc.) knüpfen.
25.1 Diese Beobachter erklären und kommunizieren untereinander, Propositionen über Objekte und Ereignisse, Moral, Ästhetik, Glaube etc. ablehnend oder annehmend, so als spiegelten Propositionen eine Welt „dort draußen” wider, die durch den Beobachter von der Welt getrennt wurden.
25.11 Diese Beobachter nehmen eine Sprache an und theoretisieren.
25.12 Dies führt zu Wissen das von logischem Denken alleine ausgeht, zu Information, zu Gewissheit und zu rein wissenschaftlichem Verstehen, zu Unverständnis und zu Dogmatismus.



26 Propositionen und Interaktionen: während sie Sprachspiele spielen behandeln paradoxe Beobachter Aussagen (diese inbegriffen) und Ansammlungen von Propositionen (wie etwa Bücher, Texte etc.) als paradoxe Kontexte für Interaktionen und ziehen alle Möglichkeiten in Erwägung.
26.1 Diese Beobachter denken und treiben Konversation über vorläufige Objekte und Ereignisse, vorläufige Ethik, vorläufige Ästhetik, vorläufigen Glauben etc., wodurch sie Propositionen als paradoxe Kontexte für Interaktionen anbieten, so als betrachte die Welt (vorläufige Realitäten) den Beobachter der Welt.
26.11 Diese Beobachter nehmen weder eine Sprache an noch theoretisieren sie.
26.12 Dies führt zu Wissen das von logischem und paradoxem Denken ausgeht, zu Bedeutung, zu Ungewissheit und zu philosophischem Verstehen, zu Verständnis und zu Skepsis gegenüber rein logischem Denken.
26.2 Für diese Beobachter muss jede Proposition die Proposition ihres Gegenteils in Betracht ziehen, so dass Proposition und Proposition des Gegenteils einander in einen paradoxen Kontext durchdringen in dem Beobachter vorläufige Unterscheidungen treffen.
26.21 Dasselbe gilt für Bücher, Texte etc.



27 Täuschungen: vergegenwärtigen Sie sich einen Glauben, der einer akzeptiereten Klassifizierung von Glauben in wahr oder falsch widerspricht.
27.01 Täuschungen beeiträchtigen paradoxe Beobachter nicht, da diese Glauben als wahr und falsch abwägen und in Betracht ziehen.
27.02 Täuschungen beeiträchtigen allerdings logische Beobachter, da diese lediglich erklären und kommunizieren aber nicht Glauben als wahr oder falsch abwägen und in Betracht ziehen.
27.021 Dementsprechend können andere Beobachter sie (oder sie sich selbst) leicht täuschen, individuell oder in Gruppen.
27.1 Die Täuschung dass unterschiedliche Beobachter sich dieselben Gedanken teilen zum Beispiel beeinträchtigt nur logische Beobachter, die selbst unter ähnlichen Täuschungen leiden: dass sie sich gemeinsame Glauben, Träume, Vorstellungen etc. sowie dieselbe Wahrheit teilen, dieselbe Religion, denselben Gott etc.
27.11 Die Täuschungen, obwohl sie dem einzelnen Beobachter harmlos erscheinen mögen, können die Ausmaße einer Seuche erreichen wenn sie, von Hierarchien angeregt, in die Gedanken vieler Beobachter eindringen.
27.2 Mangels Bildung und um nicht zu verzweifeln, suchen Menschen Schutz und Zuflucht in Religion und/oder im Befolgen von Regeln; somit verlieren sie den Reichtum ihrer Interaktionen.
27.21 Und Gesellschaften ersetzen ihre dynamischen Stabilitäten und Instabilitäten mit statischen Stabilitäten ohne Zukunft.



28 Menschen in der Gesellschaft: vergegenwärtigen Sie sich mehrzellige Organismen wie etwa Ameisen oder Bienen, die die lebenden Zellen aus denen sie bestehen umhüllen; Amensenhügel und Bienenstöcke, die als neue lebende Organismen die Ameisen und Bienen aus denen sie bestehen fangen und verhaften.
28.01 Eben dies geschieht mit der menschlichen Bevölkerung in einer Gesellschaft, die zunehmend die Ziele von Einheiten verfolgt, die aus umhüllten, vorhersehbaren und entbehrlichen Menschen bestehen.
28.02 Diese Menschen nehmen diese Veränderungen nicht wahr.
28.1 Die meisten, wenn nicht alle vergangenen und gegenwärtigen menschlichen Gesellschaften haben Hierarchien, Religion und alle Arten von Beeinflussung benutzt um ihre Bevölkerungen in Schach zu halten, wodurch sie Denken reduzieren oder vollkommen unterdrücken und das Befolgen von Regeln fördern.
28.11 Diese Strategie wird ohne Zweifel zu einem neuen lebenden Organismus führen, der jeden umhüllt, eingeschlossen diejenigen, die ihn vorgeschlagen und unterstützt haben.
28.12 So wie jeder lebende Organismus wird auch der neue Organismus auf die eine oder andere Weise dem Tod (Selbstmord inbegriffen) ins Auge sehen und dabei alle mitnehmen.
28.3 In dem Bewusstsein dass Hierarchien ihre Menschlichkeit und auch ihr Leben rauben muss der junge Verstand mit Mut und Vorsicht hierarchische Gesellschaften, Unternehmen und Institutionen, beginnend mit denen, die auf angehäuftem Wohlstand basieren, ablehnen, und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterbinden und demontieren.
28.31 Diese können sie erreichen indem sie Menschen dazu anregen zu denken und Konversation zu treiben, von Regel-Befolgern zu Regel-Abwägern zu werden.



29 Denken und Konversation treiben: was Beobachter nicht erklären oder kommunizieren können, das können sie denken und darüber können sie Konversation treiben, z.B. können sie:
1 Postulieren Sie nichts: keinen Beobachter, keine Unterscheidung (z.B. Objekt, Ereignis), nicht einmal Dimensionen (z.B. Raum, Zeit) ...



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